Behandlungen

Je nach Beschwerde und Befundung setzen sich die Behandlungen aus einer oder mehrer der folgenden Techniken zusammen.


Klassische Heilmassage und Somatische Faszientherapie


Unser Alltag, gezeichnet durch Bewegungsmangel, einseitige Belastung sowie Fehl- und Überbelastung, führt zu Spannungsveränderungen in der Muskulatur und Einschränkungen (Adhäsionen) in den Gleitgebieten der Faszien (Bindegewebshüllen und -schichten).

Als eines der bekanntesten klassischen Naturheilverfahren reicht das Spektrum der Massage von Muskeln von einer allgemein entspannenden Wirkung bis hin zur gezielten Behandlung zahlreicher körperlicher Beschwerden.

Die Forschungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass das von der westlichen Schulmedizin bislang wenig beachtete Fasziensystem sehr wichtig für die Propriozeption (Eigenwahrnehmung) und Koordination von Bewegungen, sowie das Umleiten und Verteilen von Spannungen und Kräften in unserem Körper ist. In den Faszien befinden sich eine Vielzahl an freier Nervenenden (Rezeptoren) bzw. können sich die Zellen des Bindegewebes, die Fibromyoblasten auch selbstständig kontrahieren.

Die Somatische Faszientherapie hilft durch dynamische Bewegungen des Bindegewebes Adhäsionen (Verklebungen) zu lösen, die Fasern wieder auszurichten und über die Stimulation von bestimmten Bereichen innerhalb eines Bewegungssegmentes (z.b. Schulter, Ellenbogen, Knie,...) die Koordination der Muskeln untereinander zu verbessern um Beweglichkeit und korrekte Propriozeption wieder herzustellen.

Die beiden Techniken, sind also eine wunderbare Kombination, die einerseits Muskelgewebe aber auch das die Muskulatur umhüllende Bindegewebe, nämlich die Faszien, behandelt.

Ziel ist es freie Mobilität und das Gleiten der Strukturen untereinander zu regulieren.

Angewendet werden diese Techniken:

  • in der Therapie zur Behandlung akuter und chronischer Beschwerden sowohl des aktiven als auch des passiven Bewegungsapparates.

  • im Sportbereich zur Verbesserung und Optimierung von Koordination und Leistungsfähigkeit.

  • in der Prävention zur Erhaltung einer gesunden Funktion des Organismus.


Manuelle Lymphdrainage (KPE) und Narbenbehandlung


Das Lymphsystem des Körpers transportiert Gewebsflüssigkeit in einem eigenständigen Kreislauf in Richtung Herz. Den Lymphbahnen zwischengeschalten sind Lymphknoten, die als Filterstationen die Lymphe reinigen sowie Fremd- und Schadstoffe abbauen bzw. entfernen. Das Lymphsystem hat die Aufgabe, den Organismus zu entwässern, zu entstauen und zu entschlacken. Weiters ist das Lymphsystem auch Träger des Abwehrsystems (Immunsystem) des Menschen: die lymphatischen Organe produzieren weiße Blutkörperchen (Lymphozyten) die zunächst mit dem Lymphstrom transportiert werden.

Durch die Manuelle Lymphdrainage wird also das Lymphsystem und der Lymphstrom aktiviert und gleichzeitig eine allgemeine Regeneration und Stärkung des Immunsystems in Gang gesetzt. Primär wird die Lymphdrainage zur Therapie diverser Ödemformen eingesetzt. Sie dient aber ebenso erfolgreich der Behandlung z.B. von Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Stresszuständen und ästhetisch-kosmetischen Beschwerden (Akne, Cellulite,...).

Auch auf postoperativem Gebiet, z.B. nach Einsatz von Kniegelenks- oder Hüftgelenksprothesen und vo rallem in der Nachbehandlung und Betreuung von Krebspatienten/-innen, leistet die Manuelle Lymphdrainage (KPE = Komplexe Physikalische Entstauungstherapie) hervorragende Dienste.

Hier ist oft eine zusätzliche Behandlung mittels Kompressionsbandage empfehlenswert.

Durch die begleitende Behandlung von Narben wird das Narbengewebe (Gewebe 2. Klasse) geschmeidig gehalten und verhindert, dass sich dieses bis in die tiefen Körperschichten verwächst. Missempfindungen werden somit verhindert und die Verheilung der Narbe optimal unterstützt.


Akupunktmassage, Tuina-Therapie, Akupressur und Schröpfen


Anders als bei der Akupunktur werden bei der Akupunktmassage keine Punkte genadelt sondern mittels Zug eines Stäbchens über die Haut der ganze Meridian behandelt und wieder durchgängig gemacht.

Die Tuina-Therapie ist eine der fünf Säulen der Traditionell Chinesischen Medizin (TCM) und ihre Hauptwirkung liegt im Bewegen von Qi und Xue (Blut). Durch spezielle Griffe und Techniken lösen sich Verhärtungen und Verklebungen in der Muskulatur und in den Faszien (Bindegewebe), was eine Reduktion von Schmerzen und eine Korrektur von Fehlstellungen von Gelenken zur Folge hat. Die Meridiane und Strukturen werden daher durchgängiger und Bewegungen wieder geschmeidiger und schmerzfreier.

Zusätzlich werden mittels Fingerdruck (Akupressur) gezielt Akupunkturpunkte behandelt. Wie Forschungen zeigen, stimmen ca. 90% der Akupunkturpunkten mit den uns im Westen bekannten Triggerpunkten überein.

Schröpfen ist eine Technik, die nicht nur im asiatischen Raum bekannt ist. Durch in einem Glas erzeugten Unterdruck kommt es zu einer Mehrdurchblutung und somit verbesserten Zutransport von Nährstoffen und Abtransport von Abfallstoffen. Mit dem bewegten Schröpfen werden die einzelnen Bindegewebsschichten (Faszienschichten) gegeneinander bewegt und Verklebungen (Adhäsionen) gelöst. Weiters kann über eine reflektorische Wirkung (cuti-myo-viscerale Reflexbögen) am Rücken auch eine bessere Versorgung in den Organen hervorgerufen werden.

Diese Techniken und Therapien eignen sich also ideal um einerseits eine Balance im “Energiesystem” herzustellen und vor allem Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparates zu behandeln.


Manuelle Segmenttherapie und Bindegewebsmassage


Ein Segment ist ein vom gleichen Rückenmarksnerv (Spinalnerv) versorgtes Gebiet, bestehend aus Haut, Muskulatur, Nerven, Gefäßen, Knochen und Organen.

Aufgrund dieser Tatsache können sich diese verschiedenen Strukturen gegenseitig beeinflussen.

Das heißt, ein nicht korrekt arbeitendes Organ wird sich durch Veränderungen an der Haut, in der Muskelspannung, in der Durchblutung oder durch Wahrnehmungsstörungen (Hyper-/Hypoalgesie) in den ihm zugehörigen Rückenmarkssegmenten bemerkbar machen.

Mittels Sicht- und Tastbefund werden solche Veränderungen an der Körperdecke lokalisiert und mit speziellen Griffen behandelt.

Über den cuti-myo-viszeralen Reflexbogen (cutis = Haut, myo = Muskel, viscera = Organe) werden somit nicht nur an der Körperdecke Verspannungen und Verklebungen gelöst und eine Mehrdurchblutung (= bessere Versorgung) hervorgerufen, sondern auch im entsprechenden Organ, das nun wieder seiner Arbeit leichter nachgehen kann.

Angewendet wird die Manuelle Segmenttherapie und Bindegewebsmassage vor allem bei Erkrankungen mit einer hohen vegetativen Komponente:

  • chronische Organbeschwerden (Verdauungsstörungen, Atemwegserkrankungen, usw.)

  • Durchblutungsstörungen

  • Kreislauferkrankungen

  • Schlafstörungen

  • Kopfschmerzen, Migräne

  • Zyklusbeschwerden bei Frauen

  • Allergien